Hat man die Baustelle passiert gelangt man
schließlich an die 2001/02 bedeutend erweiterte Fasanerie
mit Kostbarkeiten wie Soccorotaube, Goliathreiher,
Balistar oder Gelbkehlhäherling.
Der Kölner Zoo, gegründet 1860, ist nach
Berlin und Frankfurt der drittälteste Zoo Deutschlands.
Nur in wenigen Zoos lässt in ähnlich anschaulicher Weise
die Geschichte der Tiergärtnerei nachvollziehen. Die
Zeitreise beginnt bei Stilbauten wie dem Elefantenhaus
(1863) oder dem Südamerikahaus (ehem. Vogelhaus, heute
Neuweltprimaten, 1899), wird fortgesetzt durch
hagenbecksche Anlagen wie dem Seelöwenfelsen (1888) und
der Pavianinsel (bewohnt von 140 Mantelpavianen, 1914)
und führt über Betonbauten der 60er und 70er Jahre (z.B.
den Bärenanlagen) zu den bereits beschriebenen modernen
Tieranlagen.
Dieser Vorzug ist gleichzeitig auch der
Ursprung der wenigen "suboptimalen" Anlagen, wie die für
Elefanten, Flusspferde und Nashörner (alle am
Elefantenhaus), das weltweit aufgrund seiner Haltungs-
und Zuchterfolge bekannte Lemurenhaus von 1973, welches
als reiner Zweckbau zu bezeichnen ist oder auch die
Bärenanlagen (die natürlich alle im Rahmen der
Möglichkeiten optimiert wurden!).
Die Haltung von Eisbären wurde aus diesen
Gründen vor wenigen Jahren aufgegeben, die Anlage wird
nun für ein Forschungsprojekt der Uni Bochum zur
Orientierung von Seehunden genutzt (wohl die größte
Seehundanlage Deutschlands...?).
Wer an Raritäten unter den Zootieren
interessiert ist, kommt auch nicht zu kurz: So sind
Saiga, Uakari und Kleideraffe deutschland- (Saiga) bzw.
europaweit nur in Köln zu sehen!
Nicht zu vergessen: Das Kölner Aquarium am
Zoo mit Aquarien-, Terrarien und
Arthropodenabteilung. 1971 eröffnet, mag es in Zeiten
von SeaLife & Co vielleicht etwas "angestaubt"
wirken, ist und bleibt jedoch nach wie vor eines der
größten Zoo-Aquarien in Deutschland.
Ein Besuch lohnt sich also in jeder Hinsicht.
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