Zoo-AG




Dies ist eine Archivseite mit dem inhaltlichen Stand von 2003 und wird nicht aktualisiert. Sie zeigt den damaligen Stand der Zoos und bleibt als historisches Dokument online.

Dieser Bericht stammt von Nils Kley, der ihn uns freundlicherweise zur Verfügung stellte.



Zoo-Bericht



US-Zoos: Denver Zoo und Pueblo Zoo 2003




Eine Nahaufnahme von"Oboe", dem größten Komodo Waran im Denver Zoo und seit kurzem "stolze" Mutter 2 Jungtiere






Der afrikanische Streichelzoo als Kraal





Colorado, der 38. Bundesstaat der USA, gilt aufgrund seiner durch zahlreiche Nationalparks und andere Naturschutz- einrichtungen noch recht ursprünglich gebliebener Wildnis als einer der weltweit besten Orte für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Mountain-Biking oder River-Rafting. Lokale Fernsehsender werben sogar mit dem Werbespot: "Colorado - keine Vergnügungsparks, keine Zoos - nur Natur." Dennoch gibt es in Colorado Zoos und Wildgehege, darunter auch die hier vorgestellten:

Der Denver Zoo, 1896 gegründet, gehört zu recht zu den besten und größten Zoos der USA.
Das recht weiträumige Gelände ist in verschiedene Gehegeschwerpunkte unter- teilt, die entweder auf Geographie (z.B. African/Asian Wildlife) oder Systematik (Vogel-/Dickhäuterhaus) basieren.
Besonders positiv hervorzuheben ist die Haltung der Menschenaffen und Kraniche: Denver zeigt Flachlandgorillas und Orang- Utans bzw. Klunker- und Mandschuren- kraniche in äußerst geräumigen, üppig bepflanzten Gehegen. Bemerkenswert ist der Umstand, dass kaum Wassergräben, sondern vielmehr Plexiglas und elastische Zäune zur Gehegeumfriedung genutzt werden.
Absoluter Höhepunkt ist das neueröffnete "Tropical Discovery" Tropen- und Reptilienhaus. Hier werden neben äußerst seltenen Kaltblütern (z. B. siamesische Krokodile und Panamastummelfrosch) auch Regenwaldtiere wie Kleinkantschil und Vampirfledermäuse (letztere in einer wunderbar nachgeahmten Tropfsteinhöhle) gehalten. Die Stars sind aber die Komodowarane, die in Denver seit 1992  züchten und auch kürzlich (2003) wieder erfolgreich Jungtiere gezeugt haben (was einen beim Anblick der äußerst großzügigen Anlage nicht sonderlich verwundert).


Beispiel für die Unterbringung der Huftiere: Bongo-Antilope




Erwähnenswert erscheint auch der seit 1988 bestehende Gehegeschwerpunkt "Northern Shores": hier werden Tiere des Nordens, darunter Eisbären, Seehunde und Fischotter in großen Gehegen mit Unterwassereinblick gehalten. Das dazugehörende Polarwolfgehege ist aufgrund seiner Größe und guten Strukturierung ein weiteres Glanzlicht des Zoos.
Negativ fallen hingegen die anderen Raubtiergehege auf: vor allem Nebelparder, Schneeleopard und kleiner Panda sind in viel zu kleinen "Zwingern" untergebracht. Auch das Dickhäuterhaus (Elefanten, Spitzmaulnashörner und Nilpferde) und der historische Bärenfelsen von 1919 (mit Nasen-, Grizzly - und Kragenbären) sind alles andere als zeitgemäß, sollen aber z.T. ersetzt werden. Recht stiefmütterlich werden seltene Huftiere wie Takin und Moschusochse präsentiert. Kinder werden vor allem vom afrikanischen Streichelzoo, der Eisenbahn und den Safari-Schubkarren begeistert sein.






Der Pueblo Zoo ist ein kleiner Zoo in der Stadt Pueblo, ungefähr 150 km südlich von Denver.
Er ist nach geographischen Kriterien eingerichtet und zeigt vor allem kleinere Wildtiere und Haustiere; typische Großtiere wie Elefanten, Giraffen oder Tiger fehlen.
Neben den Hinweisschildern bei den Tiergehegen finden sich sehr interessanten Informationen zu und Schaustücke von Naturvölkern, z.B. den Aborigines und Massai.
Während die Löwen und die Fischotter in sehr geräumigen und gut strukturierten Gehegen (bei den Löwen wurden sogar spezielle Pflanzen aus Südafrika eingepflanzt) untergebracht waren, kann man die Gehege von Panda und Luchs nur als bessere Hundezwinger ansehen; einer der Luchse wies bereits Verhaltensstereotypien auf.
Das Regenwaldhaus ist mit zu vielen Tieren (z.B. Faultier, Balistar) überbesetzt. Mit etwas Glück kann man in einem abgelegenen Gehege die seltene Kirk-Dik-Dik Antilope entdecken.









Der Regenwald Walk-Through






In beiden Zoos gibt man sich sichtlich Mühe um die Tiere; die Gehege und das Gelände sind sauber und die Tiere gut gepflegt. Die Pfleger sind freundlich und ansprechbar.
Wer einmal nach Colorado kommt, sollte den Denver Zoo aufsuchen - es lohnt sich!






Eine Günther Kirk-Dik-Dik-Antilope, die nach langen Warten doch noch erschien




Erstellt am 27.9.2003




Anmerkung: Die Darstellungen und Meinungen im Bericht auf dieser Seite geben die Meinung des Autoren, aber nicht zwingend die der Zoo-AG Bielefeld wieder.




© 2003 Fotos & Text: Nils Kley - zur  Zoo-AG Homepage logoeule