Der Eingang: Die Burg besteht aus echten (vorgehängten)
Marmorsteinen, wirkt aber dennoch irgendwie künstlich.
Sofern die alten Volierenreihen aus Vogelpark-Zeiten
nicht ganz verschwunden sind, wurden die Käfige
zumindest zusammengefaßt, meist aber wie hier ersetzt,
deutlich vergrößert und naturnah eingerichtet.
Das Affenhaus auf der betretbaren Lemureninsel.
Große Tafeln informieren über die Bedrohung der Natur
Madagaskars und werben für die “Artenschutzprojekte der
Zoos”. Trotz mehrfacher Rückfrage konnen wir leider
nicht in Erfahrung bringen, ob und welches Projekt der
Abenteuerzoo unterstützt.
Die als zweite Affeninsel geplante Anlage wird nun von
Nasenbären bewoht - sicherlich das großzügigste und
natürlichste Gehege für diese Tiere in Deutschland.
Das Wolfsgehege mit diversen Unterschlupfen und
Aussichtsstellen für die Tiere. Die Besucher hingegen
müssen mit dem Blick durch den Zaun vorlieb nehmen.
Aus dem einstigen Ziergeflügel-Volierenrondell wurde
durch Zusammenlegen und Bepflanzung eine vielgestaltige
Waschbär-Anlage.
Unter den Waschbären befindet sich auch dieses Exemplar
mit interessanter Pigmentstörung.
Gegenüber des Cafés im römischen Stil wartet eine
lebensgroße Blechsoldaten-Armee auf verwunderte
Besucher.
Die alten Eulenkäfige wurden mit großzügigen
Netzvolieren erweitert.
Auch die alten Papageienvolieren wurden durch neue große
Anlagen ersetzt. Hier die betretbare Voliere für
Amazonen.
Der weiträumige Streichelzoo - die Kirche steht Kindern,
Schafen und Ziegen gleichermaßen offen.
Die Maya-Spielpyramide am Restaurant.
Von der Restaurantterrasse hat man einen Blick auf den
Strand komplett mit Spiel-Schiff und künstlichen Palmen.
Dies ist auch die Event-Fläche für zahlreiche Shows.
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An der Kasse wurden wir von der Leiterin des
Abenteuerzoos, Andrea Gehling, freundlich begrüßt, die
sich sogleich mit einer Tierpflegerin zusammen auf den
Weg machte, uns den gesamten Park zu zeigen, und sich
dafür mehrere Stunden Zeit nahm. Der Rundgang in netter
Atmosphäre wurde immer wieder von Fachsimpeleien
unterbrochen.
Schnell zeigte sich, daß die Gerüchte über eine
schlechte Tierhaltung, gar noch in den alten
Vogelpark-Anlagen, nicht bestätigt werden konnten, und
alle versprochenen Tiere und Gehege waren zu sehen.
Deutlich wurde aber auch, warum anfangs viele Besucher
irritiert waren: Unter einem "Zoo" stellt sich der Deutsche offenbar doch einen
großen Tierbestand vor und bezieht die Bezeichnung "Abenteuer"
auf Erlebniszoo-Elemente, wie er sie aus Hannover oder
Gelsenkirchen kennt. Gemeint sind aber die großen
Spielbereiche für Kinder, die mit den Tiergehegen kaum
in Beziehung stehen: Wer ohne Kinder oder mit einer
reinen Zoo-Erwartung kommt, mag enttäuscht sein. Dies
ist aber eher ein Problem der Kommunikation.
Zufällig fand an diesem Tag auch ein Mittelaltermarkt im
Zoo statt mit zahlreichen Buden und kleinen
Vorführungen, und dazu sowie zu den im weiteren
Tagesverlauf stattfindenden kommentierten Fütterungen
wurden wir ebenfalls noch eingeladen.
Statt eines einzigen langen Besuchsberichts hatten wir
alle zwölf Teilnehmer der Exkursion gebeten, jeder möge
ein kurzes Statement abgeben. Leider kamen dann doch nur
drei zusammen:
Der Abenteuerzoo Metelen bietet großzügige
Anlagen in einer schönen Park- / Waldlandschaft. Der
Tierbestand ist eher gering, aber die Gehege sind meist
ansprechend gestaltet und die präsentierten Tiere laden
zu intensiven Beobachtungen und Begegnungen ein.
Zwischen den Tieranlagen liegen zahlreiche kleine
Spielplätze. Die tollen Spielgeräte machen nicht nur
Kindern Lust herumzutoben.
Die Gebäude im Stil zwischen Antike, Mittelalter und
Exotik sind Geschmackssache – ich finde sie eher
kitschig – aber gehören halt zum Konzept des Zoos, der
sich von den vielen anderen Zoos im Umkreis abzuheben
versucht.
Fazit: Wer einen herkömmlichen Zoo mit großem
Tierbestand erwartet, wird enttäuscht. Als Ausflugziel
in schöner Landschaft, in dem Kinder sich austoben
können und zugleich Faszination für Tiere vermittelt
bekommen, ist der Abenteuerzoo Metelen auf jeden Fall
empfehlenswert.
Birgit
Zunächst erschlägt die bombastische Kulisse
einer mittelalterlichen Burg - oder vielleicht einer
Festung aus der Kolonialzeit, das Gebäude ist nicht so
genau einzuordnen – die Besucherinnen und Besucher schon
beim Anmarsch. Bereits die Eingangshalle weist mit ihren
vielfältigen Spielangeboten auf die - auf der Website
bestätigt - bevorzugten Gäste hin: Im gesamten Zoo
kommen Kinder mit vielfältigen Spielgeräten, überall
zwischen den Gehegen aufgebaut, voll auf ihre Kosten und
müssen nicht ihre Eltern zu einem einzigen zentralen
Spielplatz zerren. Geschmacksache sind freilich die
vielen lebensgroßen Tierfiguren, die allerdings nicht
bestiegen werden dürfen. Neben der natürlichen
Vegetation verleihen etliche künstliche Bäume dem
Gelände ein streckenweise exotisches Flair.
Indes kommen auch die Zootiere - auf eine vernünftige
Artenzahl begrenzt - nicht zu kurz, auch wenn einige
Gehege noch im Bau bzw. in der Planung befinden.
Besonders attraktiv sind die begehbaren Anlagen für die
Halbaffen (zahlreiche Kattas und Varis) auf der Insel.
Auch das großzügige Gehege für die südamerikanischen
Nasenbären – wenngleich noch nicht ganz fertig gestellt
– kann überzeugen. Einige verbliebene Vogelkäfige,
übernommen aus dem ehemaligen Vogelpark Metelen, sind
nun erheblich erweitert und verbessert.
Zahlreiche Sonderveranstaltungen zu verschiedenen
Ländern und Zeitaltern mit verspieltem
Jahrmarktcharakter locken sicher vorwiegend Familien mit
Nachwuchs, die dann auch voll auf ihre (nicht gerade
geringen) Kosten kommt. Die Einbettung des Zoos in die
schöne Heidelandschaft gefällt sicher Jung und Alt.
Überall ist die Handschrift des Geschäftsführers P. J.
van den Brand (NL) zu erkennen: Die Ausschilderung ist
stets in Deutsch und Holländisch ausgeführt, zumal wohl
auch viele Besucher aus dem Nachbarland erwartet werden,
und der Spielzeugproduzent zeichnet auch für das
reichhaltige Angebot von Souvenirs an den zahlreichen
Kiosken verantwortlich. Selbstverständlich ist auch für
das leibliche Wohl in angenehmer Atmosphäre gesorgt.
Insgesamt ein interessante Unternehmung für Menschen mit
Fantasie, verbunden mit der Lust auf Tiere!
Gisbert
Am Eingang wirkt der Abenteuerzoo Metelen mit
seinen steinernen Löwen und der Fassade einer Trutzburg
zunächst etwas kitschig und zumindest für ausschließlich
Zoointeressierte wenig einladend. Hat man die
Eingangshalle aber erstmal durchquert und das
Außengelände des Zoos betreten, ist man positiv
überrascht: Die Gehege sind weitläufig und fügen sich
harmonisch in die Landschaft des den Zoo umgebenden
Naturschutzgebietes Metelener Heide ein. In vielen
Gehegen muss man schon etwas den Blick schweifen lassen,
um ihre Bewohner zu entdecken, was aufgrund der guten
Rückzugsmöglichkeiten für die Haltungsbedingungen der
Tiere spricht.
Ein Highlight im Abenteuerzoo Metelen ist eine begehbare
Lemureninsel, die von Kattas und Schwarzweißen Varis
bewohnt wird. Die Halbaffen von der Insel Madagaskar
kann man hier aus unmittelbarer Nähe beobachten. Über
Madagaskarund seine Tierwelt informieren dabei große
Infotafeln. Eindrucksvoll ist auch eine große Gruppe
Waschbären, die zwar kein Freigehege bewohnt, aber in
einem geräumigen, gut strukturiertem Käfig untergebracht
ist.
Auch die Haltungsbedingungen weiterer Tierarten, wie zum
Beispiel Wölfe, Nasenbären, Guanakos, Bennettkängurus
und Muntjaks, sind durchweg gut. Positiv fällt auch ein
etwas ungewöhnliches Streichelgehege auf. Ungewöhnlich
deshalb, weil es sich allein durch seine Größe wohltuend
von den meisten Einrichtungen seiner Art abhebt. Hier
besteht keine Gefahr, dass sich Kinder und Ziegen
gegenseitig auf die Füße treten und das gewünschte
Kontakterlebnis für beide Seiten, wohl aber vor allem
für die Tiere, zur Tortur wird. Die Ziegen, die das
Streichelgehege bewohnen, haben aufgrund seiner
Weitläufigkeit jederzeit die Möglichkeit, sich vor allzu
aufdringlichen Zweibeinern zurückzuziehen.
Der Abenteuerzoo Metelen hat aber auch noch mit einigen
Altlasten zu kämpfen: Verschiedene Vogelvolieren sind
ein Erbe des Vogelparks Metelen,der sich zuvor auf dem
Gelände befand, und optisch sicherlich alles andere als
optimal. Zusammenfassend kann allerdings gesagt werden,
dass der Zoo, was die Präsentation und Haltung der Tiere
angeht, auf einem guten Weg ist.
Zum Konzept des Abenteuerzoos gehört die Verknüpfung der
Haltung von Tieren mit verschiedenen Themenwelten, wie
zum Beispiel einer Maya-Pyramide, einem Piratenschiff
und einem Goldgräberdorf. Manchmal erscheint diese
Verknüpfungziemlich unvermittelt, so dass die
Themenpräsentation etwas zusammengewürfelt wirkt. Auch
bei den im Zoo verteilten Tierfiguren kann man sich
dieses Eindrucks nicht erwehren. Diese Figuren, die
geradezu zum Spielen einladen, dürfen von Kindern nicht
erklettert werden. Die Tatsache, dass sich an manchen
Stellen in umittelbarer Nähe zu ihnen Klettergerüsteund
andere Spielgeräte befinden, dürfte viele Eltern in arge
Argumentationsschwierigkeiten bringen. Positiv ist
wiederum zu bewerten, dass man auf einen zentralen
Spielplatz verzichtet und kleinere Spieleinheiten im Zoo
verteilt hat.
Andreas
Die Zebras neben dem Klettergerüst sind aber auch zu
verlockend, und das nicht nur für Kinder!
Herzlichen Dank an Frau Gehling und alle
Mitarbeiter des Abenteuerzoos!
Noch ein Hinweis für Besucher:
Am Parkplatz stehen zwar noch Schilder "gebührenpflichtig", aber es wurde an diesem besucherstarken
Samstag nicht kassiert, und offenbar wurde die
Parkgebühr ganz abgeschafft.
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