70 Jahre Zoo Duisburg – 1933 - 1943

Bereits seit Jahren gab es Pläne für einen

Tierpark in Duisburg, aber erst mit der

Gründung des Duisburg-Hamborner

Tierparkvereines am 11.08.1933 wurde die

Realisierung wirklich in Angriff genommen.

Unter dem Motto „Duisburg-Hamborn

schafft sich seinen Zoo selbst“ wurde fleißig

Geld gesammelt, wobei die Werbetrommel

vor allem durch eine Tierausstellung in der

alten Duisburger „Gesellschaft Societät“,

Mülheimer Straße, gerührt wurde.

Auch die überraschende

Verlegung der Reichsautobahn

durch das Kaiserberggelände

konnte die Planungen nicht

aufhalten und so wurde der

Tierpark Duisburg am Samstag,

den 12.05.1934 offiziell eröffnet.

Bereits an diesem Wochenende

wurden 4.000 Besucher gezählt.

1939 begann der zweite Weltkrieg und brachte in den folgenden Jahren auch für den Tierpark

Duisburg nur Leid und Zerstörung. 1940 mussten auf behördliche Anordnung alle Raubtiere in

westdeutschen Gehegen getötet werden, alle Fischfresser wie Seehunde, Pelikane etc. wurden

wegen Futterbeschaffungsproblemen abgeschafft. Um die Futterversorgung der anderen Tiere zu

gewährleisten, wurden Hausabfälle gesammelt und verfüttert.

Der Tierpark erlitt große Schäden durch 21 Sprengbomben und zahlreiche Brandbomben; das

Gaststättengebäude mit den zwei Büroräumen wurde zerstört, das Aquarium brannte völlig aus.

Tiere starben durch Kälte oder Granatensplitter.

Auch der Tierbestand wuchs

und man konnte erste

Zuchterfolge bei Bären, Löwen,

Hirschen, Affen und vielen

weiteren Tieren vermelden. Bis

1938 war das Tierparkgelände

auf bereits 32 Morgen

angewachsen.

Anfänglich nutzte man Holzbauten als Tierhäuser, diese wurden aber

allmählich durch massive Steinhäuser ersetzt. Als Aquarium diente zunächst

ein Blockhaus, das 1935 durch ein größeres Massivgebäude ersetzt wurde

und als „Haus der Tausend Fische“ damals eine der größten Attraktionen des

Tierparks darstellte. Neben dem Aquarium wurde Pfingsten 1935 auch das

Vogel- und das Affenhaus eröffnet und die Waldschänke in Betrieb

genommen. 1936 wurden das Raubtierhaus, Vogelhaus II und der

Wirtschaftshof fertiggestellt.

Als erster Vorsitzender des Vereines diente Zahnarzt Dr. Henfried

Wetje , die zoologische Leitung hatte Tierarzt Dr. Eduard Wiedemann

übernommen; Kasse und Verwaltung befanden sich zunächst noch in

einer kleinen Baracke gegenüber des Osteingangs des Ehrenfriedhofs.

Nach Fertigstellung der Zoo-Gaststätte September 1935 befand sich die

Verwaltung dann im Westteil der Zoo-Gaststätte.

Bis 1959 wurde der Zoo vom Duisburg-Hamborner Tierparkverein geführt. In

Paragraph 2 seiner Satzung hatte sich der Verein folgendem Ziel verschrieben:

„Zweck des Vereins ist, in Duisburg-Hamborn einen hauptsächlich mit

einheimischen Tieren zu besetzenden Tierpark anzulegen und einzurichten, oder die

Einrichtung und den Betrieb eines solchen Unternehmens zu fördern und sich auch

daran geldlich zu beteiligen. Ferner: der Bevölkerung die Kenntnis der Tierwelt und

die Liebe zu ihr zu vermitteln.“

Im Sommer 1937 und 1938 wurde

jeweils ein junger Indischer Elefant

im Tierpark gezeigt. Aber die

Gastauftritte waren sowohl bei

„Rani“ wie auch bei „Steppu“ auf

wenige Wochen beschränkt.

Es wurden neben einheimischen Tieren dennoch (wie

auch bereits w ährend der Tierschau 1933) viele exotische

Tierarten gezeigt.
Copyright 2005 Christina Neuenhagen / Zoo Duisburg / Zoo-AG Bielefeld