70 Jahre Zoo Duisburg – 1954 - 1963
In den Nachkriegsjahren wurde der Zoo Duisburg nicht nur wiederaufgebaut, sondern auch stetig um neue Tierarten und entsprechend neue Anlagen
erweitert. F ür dieses Jahrzehnt prägend war die Erweiterung zur Ostseite der Autobahn. Außerdem wurde der Tierpark 1959 zur Duisburger Tierpark AG
umgewandelt und der Tierparkverein, der bisher den Tierpark führte, wurde zum „Verein der Freunde des Duisburger Tierparks“.
Die beiden Indischen Elefantendamen
bekamen in den folgenden Jahren zweifach
Gesellschaft: 1954 kam afrikanische
Verstärkung in Form des Elefantenbabys
Khadidja aus dem Tierpark Hagenbeck und
1961 direkt aus dem Kongo das
Waldelefantenmädchen Ngbaya.
Die Giraffen lebten sich so gut
ein, dass bereits 1956 die
kleine Fatuma als erster
Nachwuchs das Licht der Welt
erblickte. Bereits 1960 wurde
Fatuma selbst Mutter und
brachte das vierte Duisburger
Giraffenkalb zur Welt. Bis
1994 wurden über 20 Giraffen
in sechs Generationen in
Duisburg geboren, darunter
sogar Giraffenzwillinge.
Werbung in eigener Sache machte der Zoo ab
1954 mit einem lebenden Schaufenster in Form
einer Bärenfreianlage, die das Publikum von der
Mülheimer Straße aus einsehen konnte.
Auf zwei Morgen Erweiterungsgelände an der Sedanwiese wurde eine Robben- und
Pinguinanlage errichtet und am 22. Juli 1958 feierlich eingeweiht. Das Robbenbecken, zunächst
nur mit Seebären und See-Elefanten besetzt, bot in den folgenden Jahren mehreren
unterschiedlichen Robbenarten gleichzeitig ein Zuhause und wird heute von einer
erfolgreichen Zuchtgruppe Kalifornischer Seelöwen bewohnt. Bis zu sieben Pinguinarten
wurden im Tierpark Duisburg gehalten. Für die empfindlicheren Arten unter ihnen wurde am
17. April 1962 wurde ein Pinguin-Kalthaus eröffnet.
Eine Erweiterung in Richtung des Ehrenfriedhofs war
1957 von der Naturschutzbehörde abgewiesen worden.
1958 wurde daher beschlossen, das Waldgebiet auf der
Ostseite der Autobahn bis hin zur Kruppstraße für den
Tierpark zu erschließen. Als Verbindung beider Seiten
wurde die Pylonbrücke des deutschen Pavillons der
Weltausstellung in Brüssel 1958 nach Duisburg gebracht.
Am 3. Juli 1959 wurde die Brücke offiziell für die
Besucher freigegeben und das Erweiterungsgelände von
OB August Seeling und Helmut Horten eingeweiht. Das
Gelände wurde zunächst als Wildpark genutzt, jedoch
bereits 1960 wurden die Tigeranlage, der Affenfelsen und
das Lamagehege eröffnet.
Das bis zu diesem Zeitpunkt größte
Bauvorhaben im Tierpark Duisburg wurde
im Juni 1961 in Angriff genommen. Es
verschlang etwa 2 Mio. DM einschließlich
der Kosten für Einrichtung und
Tierbestand. Das am 17. November 1962
eröffnete Äquatorium galt nach damaligen
Maßstäben als eines der größten und
modernsten Affenhäuser Europas.
Ein tragischer Vorfall ereignete sich am 3. Juli 1961: Erstmals in der Geschichte des Zoo Duisburg
kam es zu einem tödlicher Betriebsunfall. Ein erfahrener Tierpfleger wurde morgens bei der
Fütterung aus bis heute unbekannten Gründen von einem Warzenschweinkeiler angegriffen. Mit den
Hauern verletzte das Tier die Hauptschlagader des rechten Oberschenkels. Obwohl sofort mehrere
Kollegen zur Hilfe eilten, erlag der Tierpfleger dem starken Blutverlust nur kurze Zeit später.
Im gleiche Jahr wurden die als Ausgang benutzbaren
Drehtüren eingeführt. Ab jetzt musste der Nachtwächter
nicht mehr am Ausgang warten bis der letzte Besucher den
Zoo verließ.