70 Jahre Zoo Duisburg – Das Giraffenhaus

Am 19. Mai 1953 wurde das erste Giraffen- und Elefantenhaus in

Duisburg eröffnet. Giraffen wurden in vielen anderen Zoos

gehalten, aber eine Freianlage gab es bisher nur im Tierpark

Hagenbeck und gleichzeitig mit Duisburg im Zoo Gelsenkirchen.

Die Art der Duisburger Anlage mit Freigräben war bislang

neuartig.

Allerdings war die Böschung der Anlage nicht ausreichend

befestigt und drohte abzurutschen. Daher wurde 1957 nachträglich

eine Beton-Umgrenzungsmauer angebaut.

Bereits im August 1956 konnte mit

der kleinen Fatuma der erste

Duisburger Giraffen-Nachwuchs

gefeiert werden. Sie stellte nur den

Anfang einer langen Reihe

weiterer Giraffengeburten dar.

Fatuma selbst brachte 1960 das

erste Baby der zweiten Generation

zur Welt. Bis 1993 wurden in

sechs Generationen über 20

Giraffenbabys in Duisburg

geboren.

Eine zoologische Seltenheit war dann die

Geburt der männlichen Giraffenzwillinge

Tsavo und Sambesi am 26.April 1994.

Am 14. September 1994 verließen die

beiden Duisburg und reisten begleitet von

Tierpfleger, Tierarzt und Zoodirektor als

Geschenk nach Wuhan, der chinesischen

Partnerstadt Duisburgs.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde sowohl die Außenanlage wie auch das Haus

mehrfach erweitert oder ausgebessert. Unter anderem wurde das Haus 1966

von innen gefliest und mit einer Eternitdecke ausgestattet, 1974/75 von außen

verklinkert und das Dach erneuert.

Von Ende 1987 bis Anfang 1988 wurde die Freianlage der Giraffen bis hin zu

den Zoo-Terrassen erweitert. Dadurch hatten die Giraffen mehr als das

doppelte der alten Fläche zur Verfügung.

Da das alte Haus komplett renoviert werden sollte und der Platz für Elefanten

und Giraffen nebeneinander nicht mehr ausreichte wurde die jahrzehntelange

Wohngemeinschaft 1996 aufgelöst. Die Duisburger Giraffen zogen nach

Köln und Rotterdam, da zu dem Zeitpunkt eine eigene Anlage für sie noch

nicht finanziert werden konnte.

Im November 1999 wurde mit dem Bau der neuen Giraffenanlage und des

neuen Eingangkomplexes begonnen. Der Teich mit Affeninsel vor den Zoo-

Terrassen musste weichen und wurde trockengelegt. Am 21. Januar 2000

erfolgte die Grundsteinlegung des neuen Giraffenhauses, das keine sechs

Monate später am 30. Juni 2000 feierlich eröffnet wurde.

Die großzügige Außenanlage wird teilweise durch breite Wassergräben,

teilweise durch natürlich gestaltete Trockengräben (kein Vergleich zu

den Freigräben der alten Anlage!) vom Publikum getrennt. Sie ist

sowohl für die Besucher im Zoo als auch für die Gäste in den Zoo-

Terrassen und die Passanten von der Mülheimer Straße aus einsehbar.

Das Haus ist mit Folienkissendächern gedeckt. Der durch die große

Glasfensterfront stets lichtdurchflutete Innenraum lässt sich mit

Seilgittern variabel in mehrere Abschnitte unterteilen. Für die

Besucher ist er von einer üppig begrünten Empore ebenso einsehbar,

wie für die Tierpfleger aus der Futterküche eine Etage tiefer.

Am 9. August 2003 kam der kleine Tebogo als erster Giraffennachwuchs der neuen Anlage zur Welt. Passenderweise

lagen zwischen der Eröffnung und seiner Geburt drei Jahre, genau wie es vor fast 50 Jahren bei der ersten Duisburger

Giraffengeburt der Fall war. Auf den Familienfotos mit Mutter Turkana, Vater Kiringo und Tante Malindi kann man

verfolgen wie der kleine Tebogo seit seiner Geburt an Größe bzw. Höhe zugelegt hat (letztes Foto April 2004).

Kurbeln, kurbeln, kurbeln müssen die

Tierpfleger, damit das Heu für die

Giraffen in eine bequeme Fresshöhe

kommt.
Copyright 2005 Christina Neuenhagen / Zoo Duisburg / Zoo-AG Bielefeld