70 Jahre Zoo Duisburg – Kleines Raubtierhaus und Co.
Außerhalb
des
Großen
Raubtierhauses wurden weitere
Anlagen für große und kleine
Raubtiere errichtet. 1954 wie auch
1970 wurden verschiedene
Kleinräuberanlagen fertiggestellt
und besetzt.
Als eine der ersten Anlagen auf der Ostseite der Autobahn
wurde am 23. September 1960 eine Freianlage für Sibirische
Tiger eröffnet. Die vom Publikum durch einen 8 Meter breiten
Wassergraben getrennte,Anlage war anfangs relativ schlicht
gestaltet. Sie ist jetzt so üppig bepflanzt, dass der Besucher mit
eigenen Augen sehen kann, wie konturauflösend Tigerstreifen
wirken, um ein Tier im Gestrüpp „verschwinden“ zu lassen.
1982 wurde der veraltete Bärenzwinger durch eine neue Freianlage für die
Kodiakbären ersetzt. In den, über mehrere Terrassen verlaufenden, Wasserlauf
können als Beschäftigung der Tiere lebende Forellen eingesetzt werden.
Nach Fertigstellung des Äquatoriums wurde das alte Affenhaus umgebaut
und Pfingsten 1964 als Kleines Raubtierhaus wiedereröffnet. Diverse
kleine Raubtiere, Nagetiere und besondere „Sensationen“ wurden hier in 9
Außen- und Innenkäfigen gehalten. Zur Anfangsbesetzung gehörten
Wüstenluchse (Karakals), Visachas, Ozelots, Löffelhunde, Marderhunde,
Zibetkatzen, Bengalkatzen und Nasenbären. Da stets neue Besonderheiten
hier gezeigt wurden, hatte das Kleine Raubtierhaus den Beinamen
„Zoologisches Raritätenkabinett“ erhalten.Besondere Neuzugänge waren
u.a. 1966 die Erdferkel oder 1976 die Beutelteufel. 1966 wurde das Kleine
Raubtierhaus von innen gefliest und 1967 von außen modernisiert, blieb
aber ansonsten in seiner Grundstruktur bis zum Abriss 1993 erhalten.
Viele außergewöhnliche Zuchterfolge konnten im „Zoologischen Raritätenkabinett“ verzeichnet werden, darunter auch
zahlreiche Erstzuchten. Einige Beispiele sind die erste deutsche Nachzucht von Bengalkatzen 1971, von Erdferkeln 1974
oder Wombats 1975. 1978 wurde hier ein Zuchtpärchen Fossas gehalten, was außer in Duisburg zu der Zeit weltweit nur
in der Provence der Fall war. 1980 konnte hier der erste deutsche Fossanachwuchs gefeiert werden.
Seit 1976 wurden Nebelparder erfolgreich in Duisburg gezüchtet. Der
Platz im Großen Raubtierhaus reichte inzwischen nicht mehr aus, und das
Zoologische Raritätenkabinett stand kurz vor dem Abriss. Daher wurde,
ermöglicht durch eine Spende des Vereins der Freunde des Duisburger
Tierparks e.V., eine eigene Zuchtstation für diese seltene südostasiatische
Katzenart errichtet. Sie wurde, mit Naturfelsen und Kletterbäumen,
kleinen Bächen und üppiger Bepflanzung ausgestattet, am 2. September
1992 eröffnet.