70 Jahre Zoo Duisburg – Das Robbenrevier
Die Robbenhaltung im Tierpark Duisburg begann 1935 mit der Fertigstellung eines Seehundbeckens (nicht identisch mit dem
heutigen, das erst Jahrzehnte später entstand), in dem neben Seehunden später auch Seebären, so wie zeitweise Mähnenrobben
gehalten wurden. Da man im Krieg nicht in der Lage war, die nötigen Futterfische zu beschaffen, wurden 1939 die Robben und
alle anderen Fischfresser abgeschafft.
Die Geschichte des heutigen Robbenreviers beginnt mit der Eröffnung des Robbenbeckens (das heutige Seelöwenbecken) und
der ersten Pinguinanlage am 22. Juli 1958.
Neben unterschiedlichen Seebärenarten wurden in dem Hauptecken See-Elefanten, später auch Mähnenrobben und
Kalifornische Seelöwen miteinander vergesellschaftet.
Die Klebefolie, mit der das große Becken ausgelegt war, hatten die Robben im Laufe der Jahre allmählich zerbissen. Daher wurde
das Becken 1973 dauerhaft betoniert. Außerdem wurde ein Gefrierraum für den Futterfisch in die Robbenfelsanlage eingebaut.
Am 31. Juni 1964 wurde
eine Anlage für Seehunde
und Möwen gebaut, die
1970 für die bereits 1968
eingetroffenen Kegelrobben
um ein zusätzliches Becken
erweitert wurde.
Um weitere Delphine einführen zu dürfen,
mussten 1980 auch die Baupläne der im Zoo
befindlichen Eisbären- und Seelöwengehege
eingereicht werden. Dabei stellte man fest, dass
das Kegelrobbenbassin um 30 cm zu kurz war,
um den Anforderungen zu entsprechen. Die
Anlage wurde dann nicht nur um die 30 cm,
sondern direkt um mehrere Meter verlängert und
dabei gleichzeitig optisch verschönert.
Am 20. November 1983
starb der berühmte See-
Elefant Moritz im Alter
von ca. 15 Jahren. Er
hatte bis zu seinem Tod
eine staatliche Länge
von 431 cm, einen
Umfang von 303 cm und
ein Gewicht von 1200
kg erreicht.
Für große Aufmerksamkeit sorgte in den
70er Jahren die Südamerikanische Seebärin
Paola dadurch, dass sie ständig aus dem
Großen Robbenbecken ausbrach und ihr
Unwesen im ganzen Zoo trieb.
Die neueste technische Erweiterung des Robbenreviers wurde Anfang 2004 in Betrieb genommen. Ein Pilotprojekt der
ermöglicht es, alle Anlagen rund um das Seelöwenbecken einschließlich der Pflegerräume und der Besuchertoiletten
mit Erdwärme zu beheizen. Der überwiegende Teil der Wärme wird dabei umweltschonend aus dem Erdreich
gewonnen; um 100 % Wärme zu erzeugen, muss nur 25 % Energie in Form von Strom zugeführt werden.
1995 wurde eine Filteranlage gebaut,
die wie im Delphinarium das Wasser
des Robbenbecken biologisch
aufbereitet. Das frühere „Treibhaus“
um die Aquaflotoren und Pumpanlagen
wurde später durch ein Holzgebäude
ersetzt.
1990 wurde das Kalifornische Seelöwen-Mädchen Nixe
geboren, das inzwischen selbst schon mehrfach Mutter
wurde.
Mit der Abgabe der letzten Mähnenrobbe im Jahr 1990
wurden in dem großen Becken nur noch Kalifornische
Seelöwen gehalten, die sich zu einer stabilen Zuchtgruppe
entwickelten. Nachwuchs stellte sich hier sofort mit
bemerkenswerter Regelmäßigkeit ein.
1998 wurden die Kegelrobben abgegeben, so dass bis 1999 nur noch zwei
Robbenarten im Robbenrevier gezeigt wurden. Danach wurde die
ehemalige Eisbärenanlage mit den Seebären aus dem Delphinarium
besetzt und bis zum heutigen Tage sind eben diese 3 Arten (Seehund,
Kalif. Seelöwe und Südamerik. Seebär) im Robbenrevier vertreten.
Das Seehundbecken wurde in
den Jahren 1999-2001
schrittweise umgebaut und für
Tier und Besucher attraktiver
gestaltet.
2002 war durch den Tod der beiden beliebten
Seelöwen Rachel und Tommy kein
glückliches Jahr, aber das kleine Waisenkind
Katja (seine Mutter Rachel starb kurz nach
deren Geburt) entwickelte sich auch als
Handaufzucht prächtig und Tommys Sohn Pit
erweist sich inzwischen als würdiger
Nachfolger seines Vaters
.