Zoo heute – Wissenschaft und Forschung
Zoologische Gärten dienen nicht nur dem Publikum, sondern auch der Wissenschaft. Wichtige
Erkenntnisse über viele Tierarten wurden nicht durch Beobachtung in freier Wildbahn, sondern
durch Erforschung von Zootieren gewonnen. Die wissenschaftliche Arbeit in Zoologischen
Gärten befasst sich dabei nicht nur mit der Verhaltensforschung, sondern auch mit Anatomie,
Physiologie und Pathologie der unterschiedlichen Arten, sowohl aus biologischer als auch aus
veterinärmedizinischer Perspektive.
Von der Er öffnung bis zum heutigen Tag trägt auch der Zoo Duisburg mit wissenschaftlichen
Untersuchungen zum Fortschritt der Forschung bei.
Neben den „eigenen“ Arbeiten unterstützt der Zoo Duisburg auch andere
Forschungsprojekte:
Für die „European Gene Bank of Primates“, die größte Genbank von
Primaten für vergleichende Untersuchungen, geführt vom Deutschen
Primaten Zentrum in Göttingen, werden auch Proben der Duisburger Tiere
gesammelt.
Zunächst wurden für das Forschungsprojekt „Hormonzyklus weiblicher
Elefanten“ Proben der weiblichen Duisburger Elefanten zur Verfügung
gestellt. Inzwischen wurden auch Proben des Männchens Chaka zur
Erforschung männlicher Geschlechtshormone bereitgestellt.
Hunderte von wissenschaftlichen Artikeln und Arbeiten sind in den letzten
siebzig Jahren, beruhend auf der Forschung im Zoo Duisburg, veröffentlicht
worden.
Besonders die diversen Affen- und Delphinarten in Duisburg waren
Studienobjekte für Dutzende von Examens-, Diplom- oder Doktorarbeiten der
Biologie oder Veterinärmedizin, aber auch weniger bekannte Arten wie die
Capybaras wurden im Zoo Duisburg nicht nur einmal, sondern mehrfach
wissenschaftlich erforscht. Von all diesen Untersuchungen können natürlich nur
wenige Beispiele vorgestellt werden.
Wissenschaftler aus aller Welt kamen und kommen zu
Studienaufhalten in den Zoo Duisburg. Die Möglichkeit mehrere
Delphinarten parallel zu untersuchen, zog viele weltbekannte
Cetologen („Walwissenschaftler“) nach Duisburg.
Der holländische Bioakustiker Dr. Kamminga führte seine Sonar-
Untersuchungen in den siebziger und achtziger Jahren bei allen
Duisburger Delphinarten durch, u.a. bei den Belugas.
Selbst nach jahrzehntelanger Forschung im Duisburger und in anderen Delphinarien kann man immer noch weitere Erkenntnisse über die verschiedenen
Arten - selbst über die am besten untersuchten Großen Tümmler - gewinnen. Beispiele dafür sind die beiden veterinärmedizinischen Doktorarbeiten
„Veterinärmedizinische Aspekte der Zucht des Großen Tümmlers (Tursiops truncatus ) in Menschenhand“ und „Vergleichende bakteriologische
Untersuchungen zur Zusammensetzung der Atemwegsflora bei Delphinen (Tursiops truncatus) in verschiedenen Haltungssystemen“.
Das Sozial- und Aufzuchtverhalten
der Menschenaffen war im Zoo
Duisburg, wie auch in anderen Zoos,
mehrfach das Thema
wissenschaftlicher Arbeiten. Aber
auch andere Affenarten. wie z.B.
Mandrills, Siamangs oder Bartaffen
wurden hier untersucht.
Untersuchungen zum Verhalten
der seltenen Fossas fanden in
Duisburg bereits 1986 statt.
In den siebziger Jahren wurden
sowohl die Damara-Zebras wie auch
die Breitmaulnashörner erforscht.
Lange Zeit wurden mehrere unterschiedliche Robbenarten
gemeinsam in dem heutigen Seelöwenbecken gehalten, und so
konnte z.B. 1974 das „Gesellige Verhalten innerhalb einer
gemischten Robbengruppe“ untersucht werden.
Die von Besuchern oft mit
Hyänen verwechselten
Afrikanischen Wildhunde
wurden 1977 in bezug auf
die Sozialstruktur der
Gruppe erforscht. 1992 fand
eine Untersuchung zu ihren
Lautäußerungen statt.
Farbensehen wurde sowohl bei
den Seelöwen wie auch bei den
Belugas untersucht.