Zoo-AG

Anmerkungen


Dies ist eine Archivseite mit dem inhaltlichen Stand von 2000 und wird nicht aktualisiert. Sie zeigt den damaligen Stand der Zoos und bleibt als historisches Dokument online.

Exkursionsbericht Allwetterzoo Münster


19. Februar 2000, zur ZooKunft-Tagung


Orang-Utan-Außenanlage in Bau


Orang-Utan-Außenanlage in Bau



Direktor Jörg Adler hatte an diesem Morgen viel zu tun, denn es erwartete ihn nicht nur eine große Gruppe Tagungsteilnehmer, sondern auch die örtliche Presse samt WDR-TV-Reportern – der Zoo Münster läßt keine Gelegenheit zur Selbstdarstellung aus. Zuerst gab es einen Stopp an der früheren Eisbären-Anlage, die mit großem Aufwand umgebaut wurde. Der Beton wurde aufgesägt oder mit Kunstfels verkleidet, um bald die Kulisse für eine möglichst urwald-artig wirkende Orang-


Kuppel des Orang-Utan-Hauses


Kuppel des Orang-Utan-Hauses




Utan-Anlage abzugeben. Dazu werden nicht nur viele Kletter-Baumstämme beitragen, sondern auch ein großer lebender Baum in der Mitte – ein Experiment, denn niemand weiß, ob er die Aktivitäten der Affen überleben wird. Rundherum werden geschützte Bäume gepflanzt, so daß der Eindruck eines Waldes entsteht; die Tiere sollen durch besondere Fütterungseinrichtungen dazu animiert werden, meist auf den Kletterbäumen zu bleiben. Der Wassergraben soll an einen Flußlauf mit überhängenden Ufern erinnern.




Künftige Innenanlage der Orang-Utans


Teilnehmer der ZooKunft auf der Baustelle




Blick vom Wasserfall auf die künftige Innenanlage der Orang-Utans






Teilnehmer der ZooKunft-2000-Tagung auf der Baustelle



 Kurze Zeit später bevölkerten die Teilnehmer das neue, noch in Bau befindliche Orang-Utan-Haus und erkundeten jeden Winkel vom künftigen Wasserfall und den Absperrboxen bis zur Orang-Utan-Innenanlage. Diese nimmt zwar weniger als die Hälfte des foliendach-überspannten Gebäudes ein, doch ist im Besucherbereich noch ein erkletterbarer Kunst-Baum geplant und eine weitere Tieranlage vorgesehen. Auch im Haus sollen die Orang-Utans auf den Bäumen leben, daher wurde die Heizung nicht wie sonst im Boden, sondern in den Wänden untergebracht. Die Absperrung auch innen durch einen Graben verschlingt leider viel Platz.


Delphinariumerweiterung


Erweiterungsbau des Delphinariums




Schönechse


Schönechse im Terrarium



Nachtrag: Neuer Bericht von Sept. 2000: Die Orang-Anlage ist fertig



Der Rundgang führte weiter zu den neuen, betretbaren Anlagen der Guerezas und Kattas, zum alten Menschenaffenhaus, zur Savanne und ins Elefantenhaus, die ja bereits mehrfach (im Tagungs-Vortrag und in den Münsteraner Zoo-Nachrichten) beschrieben wurden. Spätestens hier zerfiel die Gruppe immer mehr, so daß wir auf eigene Faust den restlichen Zoo besichtigten. Nach der Vorführung im nun stets zugänglichen Delphinarium konnten wir dank Michael Sinder vom Zoo-Förderverein auch einen ausgiebigen Blick in den Erweiterungsbau werfen. Hier entstanden mehrere Absperrmöglichkeiten, die aber zumeist als eine große, vielfach gegliederte Anlage verwendet werden.

Im übrigen Zoo waren seit dem letzten Besuch vor über einem Jahr wenige Änderungen zu verzeichnen.
So wärmten wir uns im Aquarum-Terrarium wieder auf und betrachteten die zahlreichen selten in Zoos gezeigten Arten wie Schönechsen, Waldskinke und diverse Insekten (Riesen-Pillendreher, Steppenlaufkäfer).


Zum Abschluß der Tour nach Münster fuhren wir in die Innenstadt, um den alten Standort des Zoos bis 1974 zu besichtigen. Nahe des Schlosses steht auf einem großen Teil des Geländes heute die Westdeutsche Landesbank, der Rest wird als Park genutzt. Spuren des Zoos findet man dennoch: Zwei Zoobauten, nämlich die Greifvogel-Voliere und die Eulen-Ruinen, wurden erhalten. Auch die “Tuckesburg” (das schrullige Wohnhaus des Direktors) und das alte Naturkundemuseum stehen noch. Doch es fällt nicht leicht, sich auf den kleinen Rasenflächen etwa eine Afrikasteppe oder gar das Elefantenhaus vorzustellen.

Dieser Ausflug in das seltene Gebiet der “Zoo-Archäologie” war ein netter Abschluß unserer Exkursion nach Münster aus Anlaß der ZooKunft 2000. Nächstes Jahr wird es dafür nach Gelsenkirchen gehen.


Eulenburg


Die Eulenburg – Überbleibsel des alten Zoos




Webseiten des Allwetterzoos:
www.allwetterzoo.de



© 2000 Fotos & Text: Dirk Petzold


Erstellt am 28.3.2000 - zur  Zoo-AG Homepage logoeule