In
ZooEmpire geht es weniger darum, einen Zoo zu bauen und zu managen, sondern
- zumindest nach der Beschreibung - soll man auf der Karriereleiter vom
Tierpfleger-Praktikanten zum Zoochef aufsteigen und dafür immer schwierigere
Aufgaben lösen. Es beginnt z.B. mit einer Foto-Tour durch einen bestehenden
Park; und da mit jedem Level erst nach und nach neue Optionen hinzukommen,
braucht man sich nicht mühsam in die Steuerung einzuarbeiten. Das Spiel
ist eher für Kinder gedacht - was sich unter anderen in der grellbunten
Comic-Darstellung äußert -, aber durchaus anspruchsvoll zu spielen.
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Wie
die sehr detailreich gezeichneten Personen sind auch die Gebäude liebevoll
gestaltet, wenngleich so schrill, daß man sie nicht einmal Disney zutrauen
würde. Jeder, der einen Zoo auch als kulturell-wissenschaftliche Einrichtung
sieht, dürfte von einem solchen Park "in Natura" wenig begeistert sein.
Allerdings hält sich die freie Gestaltung eines Empire-Zoos - und damit
die Möglichkeit zur Anlage eines Traumzoos - in Grenzen: Alle Elemente
des Zoos sind vorgegeben, nicht zu variieren, und einen freien Spielmodus
haben wir auch nicht gefunden. |
Mittels
des 3-D-Modus kann man frei über und durch das Gelände schweben.
Das Programm läuft auch schon auf langsameren Rechnern unter 1000 MHz,
doch selbst hier ist die Feinsteuerung mühsam - schnell saust man
unkontrolliert durch die Landschaft und hat einige Mühe, wieder zur
aktuellen "Baustelle" zurück zu gelangen. |
Die
Tiere sind - in scharfem Kontrast zur Darstellung der Personen und Gebäude
- sehr detailreich und realistisch dargestellt, bis hin zu Fell- und
Hautstrukturen. (Hinter den Eisbären läuft übrigens eine
Schnee-Kanone...) |
Auch
vielfältige Bewegungsweisen samt Interaktionen zwischen den Tieren sind
gut getroffen. |
Dennoch sind manche Tiere eher dem Kindchen-Schema mancher Plüschtiere
nachempfunden als echten Tiervorbildern. |
Die
sanft geschwungenen Landschaftskonturen (kein Vergleich zu den alten
ZooTycoon-Kästchen!) werden durch mächtige Landschaftsbau-Werkzeuge
geschaffen, und auch die Gehege können durch Geländestufen begrenzt
werden. |
Doch
alle realistische Darstellung kann nicht darüber hinwegtäuschen,
daß hier keinerlei Fachwissen aus der Zoobiologie eingeflossen ist.
Gehege-Gestaltung, mögliche Begrenzungen, Vergesellschaftungen und erst
recht die Tierpflege entsprechen noch weit weniger als bei den
Konkurrenzprodukten der Realität. |
Ein
- wenn auch wenig hübsch gestalteter! - Pluspunkt ist die Einbindung
von Transportmitteln im Zoo. Was bei Freizeitpark-Simulationen
selbstverständlich ist, mangelt allen anderen Zoo-Spielen: Bahnen aller
Art, die die Besucher transportieren. In "echten" Zoos keine Seltenheit.
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Und
die sehr massiven Zäune und Mauern - wo verwendet - erinnern fatal sowohl
an die weniger gelungenen Elemente aus
ZooTycoon1 wie auch an so manchen "sozialistischen
Zoo" im Ex-Ostblock... |
Fazit: für den ambitionierten
Zoo-Planer und -Bauer ist dieses Spiel wenig geeignet - die Aufbau- und
Management-Funktionen sind zu beschränkt. Eigentlich soll man "nur"
die Karriere beschreiten (einige Stunden Spielzeit), und die ist im zweiten
Durchgang langweilig weil fast identisch. Dann ist auch die teils lustige
und einfallsreiche Gestaltung schon nicht mehr spannend. Hier wurde die Chance
vertan, die drei hervorragenden Bereiche, die mächtige 3D-Engine, die
Tier-Darstellung und die Landschaftsgestaltungsfunktionen, zu einem fesselnden
Simulationsspiel zu ergänzen.
Die
ZooEmpire-Website
läuft leider nur mit Flash und ist recht unübersichtlich, da
über-designt.
Das spielbare Demo (360 MB! - die spinnen doch!) gibts u.a.
hier oder
hier.
(merkwürdigerweise gibt es verschiedene Demos online mit verschiedenen
Dateigrößen. Wir haben verständlicherweise nicht alle geladen
und ausprobiert, wo die Unterschiede sein könnten...!). Oder kostenlos
die Vollversion für 60 Minuten Testzeit
hier...
Hinweis:
Einige dieser Bilder entstammen dem
PR-Material zum Spiel oder von Fan-Websites. |