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Exkursions-Bericht |
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Aquarium im Museum Mensch & Natur Oldenburg |
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Am 28. und 29. 8. 2004 führte eine Wochenend-Exkursion einige Mitglieder der Zoo-AG Bielefeld nach Norden zum Besuch des neu eröffneten Zoo am Meer Bremerhaven, der ebenfalls erneuerten Aquarien in Oldenburg und Wilhelmshaven, dem Vida-Mini-Zoo in Huchting und einem erneuten Besuch im Zoo Jaderberg. |
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Neben der ermüdenden Anordnung gleichartiger Becken
hintereinander wurden noch weitere alte Fehler wiederholt, so
die Anordnung kleiner Becken in Reihen übereinander. Besonders
enttäuschend sind die Meeresbecken, in denen meist trübes Wasser
schwappt und deren Bewohner häufig nicht der Beschilderung
entsprechen. Hier hatten viele Wirbellose auch nicht lange
überlebt: Tote Miesmuscheln und Seesterne waren häufig zu sehen,
wenngleich noch beschildert. Das einzige Schriftliche zum
Aquarium paßt sich in die Reihe der Enttäuschungen nahtlos ein:
Ein primitives Ausmalbuch für Kinder, wenig didaktisch und
nichts über das Aquarium selbst darin. |
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Schnell noch ein paar Worte zu den übrigen Ausstellungen, die unter übertriebener Museums-Kreativität leiden, aber wenig Nährwert bieten. Da ist der hochgelobte Bereich Vorgeschichte, der die berühmten Moorleichen nun in einem bis unter die Decke reichenden Torf-Block präsentiert. Keine schlechte Idee, nur bleibt es dabei; an Informationen mangelt es. Selbst in und neben den Vitrinen fehlen Tafeln - allenfalls wurden Schriften direkt auf das Glas gedruckt, die man vor dem unruhigen Hintergrund kaum entziffern kann. Dann gibt es ein nachgebautes Großsteingrab, weiß getüncht, und ebenso wie die dahinter gestapelten Bodenprofile ohne weitere Erklärung. Wer nicht ohne ein gewissen Vorwissen kommt, kann weite Teile der Ausstellung nur als buntes Kaleidoskop aufdringlich künstlerisch inszenierter, aber wenig wissenschaftlich interpretierter Objekte an sich vorbeiziehen lassen. Hinzu kommen basale Fehler, wie z. B. nicht entspiegelte Glasvitrinen gegenüber von hellen Fensterfronten aufzustellen. Zu sehen ist von den Tierpräparaten wie Wisent und Rentier folglich nicht mehr viel, aber halb so schlimm: für Dioramen hat es eh nicht gereicht, und auch hier mangelt es an Erläuterungen. Vielleicht würden die zahlreichen interaktive Bildschirme weiterhelfen, doch bei unseren Besuch waren sie fast alle defekt (aus, oder abgestürzt mit blauer DOS-Fehlermeldung...). Die Säle wirken kalt, aufgeräumt und leer - kein Wunder, lagert doch der größte Teil der früher gezeigten Exponate im Archiv. Die Abteilung Küstenbiologie ist ganz verschollen, auch die historische Herzogliche Tierpräparatesammlung kann nicht mehr bewundert werden. Die Edelstein-Sammlung in einem weiteren Keller ist nicht für Behinderte erreichbar. |
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Da muß man sich eigentlich nicht wundern, daß es wegen finanzieller Schwierigkeiten Pläne gibt, die Sammlungen zu veräußern, wenn die Öffentlichkeit sie ohnehin nicht mehr zu sehen bekommt. Die Museumsleitung wehrt sich dagegen mit der aktuellen Sonderausstellung "Kostbarkeiten oder Krempel – Museumsobjekte zwischen Wirtschaftskrise und Museumsethik", schießt damit aber ein weiteres Eigentor: Unter ständig flackernden Neonlampen findet man eine lieblose Aneinanderreihung eigentlich großartiger Kostbarkeiten wie einem der wenigen Riesenalk-Präparate weltweit. Schlimm genug, daß dieses keinen Ehrenplatz in einer Dauerausstellung erhalten hat. Die spartanische Erläuterung dazu besagt, hier im Museum würden “seltene und ausgestorbene Vögel wieder aufbereitet wie Riesenalk, Kampfläufer und Blauracke", und allein diese krude Zusammenstellung läßt tief blicken, wie ernst es dem Museum noch mit einer zoologisch fundierten Information der Besucher ist. |
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Fazit: Nach dem millionenschweren Umbau kostet das Museum nun Eintritt, bietet minimale Information und kann kaum noch seine eigenen wertvollenSammlungen erhalten. Eine klassische Fehlleistung Marke “Thema verfehlt” von überkandidelten Museumsgestaltern und größenwahnsinnigen Stadtvätern, die sich weder um die wissenschaftliche Sammlung noch um die Bedürfnisse und Erwartungen der Besucher scheren? Ein Naturkundemuseum ist es jedenfalls kaum noch - und will vielleicht auch gar keines mehr sein. Gerade wenn man das frühere Museum kennt, begreift man nicht, was das Ganze denn eigentlich soll. |
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Weiter ging unsere Tour nach Jaderberg. |
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Erstellt am 30. 12. 2004 |
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Anmerkung: Die Darstellungen und Meinungen im Bericht auf dieser Seite geben nicht zwingend die aller Zoo-AG-Mitglieder wieder. |
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© 2004 Fotos & Text: Dirk Petzold - zur Zoo-AG Homepage ![]() |